29. August 2013

{Lecker getestet} Stachelbeer- und Johannisbeerkuchen mit Schmandguss

Wer die Wahl hat, hat die Qual!
So und nicht anders erging es uns neulich im Supermarkt. Hier standen wunderschöne Schalen Johannisbeeren, da eine Reihe mit Stachelbeeren. Ein Vorbeikommen war nicht möglich, also wanderten beide in den Einkaufskorb. Zuhause wurde zielstrebig in die Lecker Bakery geschaut und zackig der Ofen angeschmissen. Daraus entstanden ist der leckere Stachelbeerkuchen mit Schmandguss aus der Lecker Bakery Vol. 2 - nur eben mit halb Stachelbeere, halb Johannisbeere.

Eigentlich waren wir nach der reichen Johannisbeer-Ernte rundum glücklich, aber einen Monat später war die Lust auf die kleinen sauren Dinger wieder groß. Stachelbeerkuchen habe ich schon eine Ewigkeit nicht mehr gegessen. Mit dem Abriss von Opas Stachelbeerstrauch vor etwa 15 Jahren habe ich keine einzige Stachelbeere gegessen. Die matschigen Dinger aus dem Glas gehn nicht an mich ran und frische Stachelbeeren waren in den letzten Jahren, als ich wieder Lust darauf bekam, entweder unerschwinglich, oder sahen einfach nicht so verführerisch aus. Dieses Jahr waren uns die Götter gnädig und vereinten gutes Aussehen mit gutem Preis. Hossa!



Saure Beeren und ein wenig Käsekuchen-Feeling waren Grund genug, das Rezept zu testen. Der Quark-Öl-Teig erinnerte mich an all die Tupper-Backbücher aus den 90er Jahren, die meine Mutter so gerne benutzte. Es grassierte wohl eine unfassbare Angst vor dem Misslingen von Hefeteig, sodass auf allen Straßenfesten und Geburtstagen stets Obstkuchen mit ebendiesem Teig serviert wurde. Wie schön, dass die Bakery diesen verstaubten Klassiker in ihre hippe Kuchenausstellung packt!

Beim Verkneten der Zutaten merkte ich jedoch schnell, dass mit den Mehlangaben etwas nicht ganz stimmt. Die Masse erinnerte eher an Quarkkeulchen als an einen festen Teig, den man letztlich ausrollt. Also nochmal ordentlich Mehl dazugegeben, bis der Teig auch wirklich an einen Hefeteig erinnerte. Ich hab letztendlich vielleicht einen Hauch zu viel Mehl untergeknetet, weshalb mein Tipp an dieser Stelle wäre, dass sich der Teig letztlich noch ein wenig feucht anfühlen darf, jedoch bereits ausrollbar sein sollte. Ansonsten hielt ich mich brav an's Rezept (wie ungewöhnlich für mich) und war sehr zufrieden!

Stachelbeer- und Johannisbeerkuchen mit Schmandguss (mit kleinen Veränderungen)

  • 500 g Stachelbeeren
  • 500 g Johannisbeeren
  • 350-400 g Mehl (ich habe nach Gefühl mehr Mehl in den Teig, da 300 g zu wenig waren)
  • 1 Päckchen Backpulver
  • 150 g Magerquark
  • 6 EL Öl (z. B. Rapsöl)
  • 6 EL Milch
  • Salz
  • 75 g + 100 g Zucker
  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • 5 Eier (Gr. M)
  • 200 g Schmand
  • 1 Päckchen Vanillepuddingpulver
  • Puderzucker zum Bestäuben

Zubereitung

  1.  Den Backofen auf 200 Grad vorheizen. Stachel- und Johannisbeeren putzen, waschen und abtropfen lassen. Für den Quark-Öl-Teig das Mehl mit dem Backpulver vermischen. Zusammen mit Quark, 6 EL Öl, Milch, 1 Prise Salz, 75 g Zucker, Vanillezucker und 1 Ei mit dem Knethaken des Handmixers zu einem glatten Teig verkneten (Am besten mit 350 g Mehl beginnen und, falls notwendig, mehr Mehl dazugeben (siehe im Text oben)).
  2. Für den Guss 4 Eier, 100 g Zucker, Schmand und Puddingpulver in einer Schüssel mit dem Schneebesen des Handmixers verrühren.
  3. Ein tiefes Backblech mit Backpapier auslegen. Teig darauf ausrollen, fest andrücken und einen kleinen Rand hochdrücken (wichtig, sonst läuft es nachher beim Backen über). Stachel- und Johannisbeeren darauf verteilen. Den Guss gleichmäßig über die Beeren gießen. Im heißen Backofen ca. 30-40 Minuten backen. Abkühlen lassen und mit reichlich Puderzucker bestreuen.

Der Kuchen wurde herrlich locker und leicht und trocknete auch nach 3 Tagen noch nicht aus (ganz im Gegensatz zu Hefeteig). Da wir nicht alles auf einmal essen wollten, wanderte kurzerhand der Rest in den Gefrierschrank. Vor ein paar Tagen bekamen wir wieder Lust auf ein Stückchen, weshalb der gefrorene Kuchen spontan in den Backofen geschoben wurde. Nach 10 Min. bei 170 Grad war er herrlich frisch und locker, wie am ersten Tag. (Der Aufback-Trick funktioniert übrigens auch prima mit ollem Hefegebäck oder drögem Hefekuchen. Vor allem an Silvester und Neujahr, wenn man von Hefebrezeln und -schweinsköpfen mehr als genug hat, freut man sich Tage später über eine frisch aufgebackene Brezel umso mehr!).

Vielleicht hab ich Euch jetzt den verstaubten Klassiker "Quark-Öl-Teig" wieder schmackhaft machen können? Jetzt steht ja auch die Zwetschgenkuchenzeit an, oder aber Ihr ergattert die letzten Sommerbeeren und erfreut Euch daran. :)

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